This is the great new problem of mankind. We have inherited a big house, a great "world house" in which we have to live together. (Dr.King)
Das Private ist politisch.
Mit diesem berühmten Slogan rief die zweite Frauenbewegung vor gut 50 Jahren dazu auf, das bürgerliche Zuhause als Zuchthaus autoritärer Erziehungsstrategien und patriarchaler Kleinfamilie aufzubrechen und nach neuen Lebens -und Beziehungsweisen zu suchen. Mit den damals angestoßenen Veränderungen ging aber auch eine Bewegung einher die - grob gesagt - von der Großfamilie über den Zeitvertrag zum Single-Haushalt führte. Heute stehen wir vor einer alle Lebensbereiche durchziehenden Fragmentarisierung und jedes emanzipatorische Projekt vor dem Problem, wie sich verschiedene Positionen unter ein Dach bringen lassen, um substantielle Verbindungen zu erzeugen. Bleibt von 1968 und der Suche nach „neuen Lebens- und Beziehungsweisen“ letztlich nur der Casual Friday, das sich Duzen von Herr & Knecht und dass alle irgendwie locker drauf sind?
Wie lässt sich in einer Gesellschaft von Individuen Solidarität erzeugen und welche Aufführungsformen sind dafür heute zeitgemäß? Welche Rituale brauchen wir, um unsere Beziehungen erneut aufs Spiel zu setzen?
Für diese und andere Fragen öffnet das DAS DEUTSCHE REIHENHAUS in den kommenden sechs Monaten seine Türen für Künstler*innen und Initiativen. Die sich wandelnde und bewegende Haus- Installation wird dabei ein Experimentierfeld für Aufführungen jenseits klassischer Bühnenformate und für Begegnungen zwischen Bildender Kunst, Theater und Performance.
PROGRAMMPUNKTE
DER EINZUG
von Max Brück & Daniel Schauf
POLISH STORM
von Ada Raczka & Natan Kryzsk
DER WIEDERGEBURTSKANAL
von Daniel Schauf & Simon Höllendorf
DIE WAFFENWERKSTATT
von Max Brück
STICKY FAMILY ODER: DER SPUK DER NOTWENDIGEN ARBEIT
von Hannah Manek & Ivo Eichhorn
SPECULATIVE PERFORMANCE
von Burgundt Brandt
Installation: Max Brück,
Kuration/Regie: Daniel Schauf
Eine Produktion von studioNAXOS in Zusammenarbeit mit DRITMMITEL PRODUKTIONEN, gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main & dem Rhein Main Kulturfonds.